Alles dreht sich nur um mich
Nach einigen hundert Versuchen meinen Router auf die Werkseinstellungen zurück zu setzten, funktioniert er, seit heute morgen, auf einmal wieder. Es war dafür allerdings nötig, 24 Stunden auf einen Modeminstallationscode zu warten, bis die Telefongesellschaft den in ihren Unterlagen gefunden hat. Zum Glück haben sie irgendwann einfach einen neuen generiert und der hat ca. geschätzte 20 – 30 Ziffern und Buchstaben. Wie dem auch sei, ich hoffe, dass das Internet jetzt wieder dauerhaft läuft. Zwischenzeitlich tat es für ca. 5 Stunden. Ich nehme an, dass sich Hacker an der Firewall in dem Router aufgehängt haben. Ist nur so eine Vermutung.
Leider drehte sich gestern und vorgestern alles nur um mich, die ganze Welt drehte sich, mit mir im Zentrum, nur um mich. Ich fand das nicht so angenehm. Wie wenn ich in einem Karussell stehe und die Welt sich um mich in rasender Geschwindigkeit dreht. So lag ich plötzlich auf dem Boden. Drehschwindel. Wohl ein Migräneanfall. Dies kam in den letzten Monaten ein paar Mal vor. Ich sollte besser nicht immer gleich paranoid werden und denken, dass das von Strahlungen oder Vergiftungen oder so was herkommt. Das Problem ist, dass sich die Stuttgarter Ärzte zum großen Teil verweigern, sich um meine Probleme zu kümmern. Ich habe aber noch nicht alle besucht und danach gefragt, das wäre also unfair so was zu behaupten.
Zum Glück ist da zum Beispiel noch einen letzten guten Arzt, der mir meine Rezepte gibt, der geht aber auch bald in den Ruhestand. Meine Hausärztin ging Anfang des Jahres in den Ruhestand und gab mir 3 Adressen von anderen Ärztinnen. Ich habe eine Odysee durchgemacht von Ärztin zu Ärztin, die mich zwar alle genommen hätten, die es aber trotzdem geschafft haben, mich elegant aus ihren Praxen hinaus zu mobben. Die Amtsärztin vom Jobcenter braucht schließlich regelmäßige Berichte, wie es mir so geht und das darf nur eine Fachärztin oder Facharzt sagen. Jetzt habe ich aber ein Posttraumatisches Stressyndrom. Von einem Trauma hat meine Psychiaterin noch nie was gehört, „Das ist nicht mein Fachgebiet, davon habe ich gar keine Ahnung“ hat sie gesagt. Sie kriegte fast das Zittern und Angstzustände, als ich ihr das erzählt habe: Vergewaltigung und Kindesmissbrauch seien die Ursache. Ich dachte sie schmeißt mich gleich hochkant hinaus, so hat sie mich zur Tür gedrängt, dass ich ihr mit solchen Problemen komme, von denen jede/r in Deutschland weiß, dass die Opfer das zu erdulden und zu schweigen haben. Also sehr unverschämt von mir, dass ich eine Diagnose will. Nach einigem Betteln gab sie mir aber die Adresse und Überweisung zu der Klinik in Esslingen, wo ich meine verlangte Diagnose bekommen habe.
Mit meinem Drehschwindel brauche ich jetzt gar nicht erst hingehen, zu den Neurologen, die wissen, dass ich Migräne habe und da kann man eben nichts machen, außer Tabletten nehmen und die Pharmaindustrie kräftige Gewinne machen zu lassen. Mein letzter Neurologe hat mir eine Standpauke gehalten: „Posttraumatisches Stresssyndrom!“ „Sie müssen endlich wieder lernen zu arbeiten und morgens auf zu stehen“, da scheint ja die ganze Migräne nur vorgetäuscht zu sein, aus Faulheit, (Er behandelt mich seit 10 Jahren deshalb), da ich jetzt arbeitslos bin, ist es inzwischen eine Ausrede und erfunden und überhaupt: „Ein Trauma!!!“ Ich kann es in seinem Gesicht sehen:
„Das bekommen nur Frauen nach Vergewaltigung und das haben die gefälligst zu erdulden und dann arbeiten Sie gefälligst weiter, das deutsche Volk kann sie deswegen nicht ewig durchfüttern und stellen Sie sich nicht so an… Stand ja auch neulich in der Bildzeitung: „Die vielen faulen Arbeitslosen ausländisch aussehenden Mitmenschen täuschen Krankheiten vor, um sich vom deutschen Volk ein schönes Leben finanzieren zu lassen und den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen.“
Anscheinend mögen die Ärztinnen in Stuttgart mein Problem auch nicht. Behandelt werden muss meine Arbeitslosigkeit und mein spätes Aufstehen, das mir einfach unterstellt wird. Das stimmt, wenn ich den ganzen Tag unter höllischen Schmerzen leide, dann stehe ich nicht mehr so schnell auf, sondern bleibe im Bett, manchmal den ganzen Tag. Also superfaule Arbeitslose! Ich muss also nur erzogen werden, dass ich aufstehe und den ganzen Tag irgendwo zu sein habe, dann bin ich auch wieder gesund, wenn ich mich daran gewöhnt habe. So etwas sagen sie mir sehr freundlich ins Gesicht, schließlich ist alles nur psychisch. „Andere Frauen werden auch damit fertig, warum Sie nicht?“ sagte eine Therapeutin im Bürgerhospital: „Das muss also an Ihnen liegen, dass Sie nicht die Kompetenz haben, so was weg zu stecken“.
Oder so was: „Jetzt sind sie schon fast 2 Wochen bei uns in Behandlung und haben immer noch Kopfschmerzen, das ist auch eine Frage der Einstellung, die Sie dazu haben. Gewöhnen Sie sich an einen regelmäßigen Arbeitsrhythmus, das ist das Wichtigste, (dann müssen Sie auch keine Kopfschmerzen mehr vorgeben) “ (Das in Klammern stehende ist von mir hinein interpretiert).
Bald stehen sie mit dem Knüppel vor der Tür: Aufstehen und 1 Eurojob machen. Die Amtsärztin stellt fest: Sie hat nur 2-3 Tage in der Woche Schmerzen und das unregelmäßig, die anderen Tage ist sie einsatzfähig. Also: 4 Stunden Arbeit am Tag, wird festgelegt. Notfalls unter Zwang. Außerdem gibt es ein Medikament, das ich noch nicht ausprobiert habe und auch nicht will, das ist gegen Epilepsie. Ich habe aber keine Epilepsie. Mir graut´s vor so einem Medikament. Daran erkennt sie jetzt, dass ich nur nicht gesund werden WILL und alles ist Absicht mit meinen Kopfschmerzen. Ich gebe mir nicht genug Mühe, mich in den Arbeitsmarkt wieder ein zu gliedern, sondern lege mich lieber ins Bett.
Warum mich die anderen 3 Ärztinnen raus gemobbt haben ist mir nicht ganz klar. Ich brauche ein Rezept für meine Ergotherapie. Die Ergotherapeutinnen behandeln sogar ein Trauma auf ein Trauma und sind daher allen Psychologen und Psychologinnen und anderen Ärzten ein Dorn im Auge, als wollten alle verhindern, dass mir geholfen wird oder meiner Erinnerungen zurückkehren. Aber das ist nur eine Verschwörungstheorie.
Eine Ärztin hat mich genommen und mir mein Rezept versprochen, im muss ihr aber telefonisch noch die Adresse durchgeben. Gesagt, getan. Nach 1 Woche immer noch kein Rezept: „Das muss in der Post sein“ „Also von Stuttgart Mitte nach Ost ist die Post wohl 1 Woche unterwegs?“ …. „Stimmt, wir haben es vergessen, rufen Sie später noch mal an, wir haben grad keine Zeit.“ … und knallt den Hörer auf. Einen Anruf später, das Selbe, ich setze mich aber durch und zwinge sie zu zuhören und das Rezept endlich raus zu schicken.
Also probiere ich die nächste Ärztin aus. „Ich verlange von meinen Patienten eine gewisse Mitarbeit“ Sagt sie mit eisigem Gesicht. „Wir haben hier in der Praxis Akupunktur, das sollten Sie schon machen, kostet nur 170 € im Monat, also eine Kleinigkeit. Ich gebe Ihnen noch den Flyer mit.“ „Äh… ich habe hier Hartz IV, das entspricht dann ca. geschätzte 80 % des Geldes, was ich zum Leben habe. Das interessiert sie nicht, sie bugsiert mich zur Tür hinaus. “Überlegen Sie sich das mit der Akupunktur, sonst werden Sie Ihre Schmerzen natürlich nie los.“
Die nächste Ärztin hört sich alles ganz genau an, schreibt es in ihren Computer, fragt genau nach, „Wie war das so mit dem Kindesmissbrauch?“ „Unterschreiben Sie bitte noch die Schweigepflichtentbindung, damit ich das mit der Krankenkasse besprechen kann“ Achja, nach einer Stunde sagt sie: Sie kann mir mein Rezept leider nicht geben, mit Ergotherapie kennt sie sich gar nicht aus und ich soll bald wieder kommen und mich dann impfen lassen, bzw. meinen Impfpass mitbringen, oder ich bekomm einen neuen verpasst.
Zum Glück hat mich ein netter Arzt erlöst, ich bekomme jetzt doch mein Rezept für Traumatherapie, ich sage lieber nicht, wer es ist. Wer weiß.